Bali
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Bali mit Baby und Kleinkind – Meine Tipps für entspannteres Reisen

Zweimal waren wir ja nun auf Bali, 2017 und 2018. Beim ersten Mal waren die Jungs 9 Monate und etwas über 3 Jahre alt und beim zweiten Mal gute 1,5 und etwas über 4. Beide Male sind wir ganz unterschiedlich gereist. Haben beim zweiten Mal natürlich von den Erfahrungen des Vorjahres profitiert und sind um einiges entspannter an die Sache ran gegangen.

Ich möchte euch im Folgenden meine Tipps verraten, die uns das Leben auf Bali leichter gemacht haben oder es getan hätten, wenn wir vorher davon gewusst hätten 😉

  • Nehmt euch für längere Strecken einen Fahrer. Schaut euch vorher das Auto an und verhandelt den Preis. Das macht man am besten, indem man sich mit einigen Fahrern und bestenfalls Reisenden unterhält und so ein Gefühl für die Preise entwickelt. Vereinbart es vorher, wenn ihr unterwegs Stopps machen wollt. Wir haben die Erfahrung gemacht, dass es wirklich leicht ist, gute Fahrer mit vernünftigen Autos quasi am Straßenrand zu finden. Meist war es bei uns eine Sympathie-Entscheidung, Wobei wir feststellen mussten, dass es schade ist, wenn man einen Fahrer nimmt, der nicht so gut bzw. kein Englisch spricht. Auf manchen Touren haben wir nämlich von den Fahrern echt spannendes über Land und Leute erfahren, das man so in keinem Reiseführer gefunden hätte. Über unsere Unterkünfte und Reisebüros haben wir so gut wie nie gebucht.
  • Plant Sightseeing-Stopps ein. Gerade für die Kinder macht es die Wege so deutlich kürzer und für euch entspannter. Für etwas weitere Touren haben wir grundsätzlich zwei Zwischenstopps eingeplant. Und fragt eure Fahrer, wo man gut und günstig lokal essen kann. Wenn ihr Glück habt, zeigt er euch wirklich etwas, wo auch er hingehen würde. Wenn ihr Pech habt, schickt er euch ins nächste Touri-Restaurant. Denn – Achtung – viele bekommen hierfür kleine Provisionen. Wenn ihr aber Fahrer und Restaurant toll findet, freut er sich auch, wenn ihr ihn einladet, mit euch zu essen. Und ihr habt jemanden bei euch, der euch nicht nur vieles zu erzählen, sondern in den meisten Fällen auch noch sofort eine tolle Verbindung zu Kindern hat.
  • Wenn ihr in den südlicheren Touristenregionen seid und nur kurze Strecken fahren wollt, macht das mit einem Taxi. Wir haben sowohl mit Bluebird als auch mit Uber gute Erfahrungen gemacht. Beide Fahren mit Taxameter und zu wirklich günstigen Preisen. Aber Achtung: In Sanur – wahrscheinlich in anderen Gegenden ebenso – fahren Taxen, die fast genauso aussehen, wie die Bluebird Taxen, aber ohne Taxameter fahren. Erst als wir bereits fuhren, nannte der Fahrer uns plötzlich einen völlig überzogenen Preis.
  • Die App „GoJek“ hat uns manche Situation mit hungrigen, stimmungsmäßig nicht Restaurant-tauglichen Kindern gerettet. Mit Gojek kann man alles Mögliche machen: Man kann sich ein Scooter-Taxi organisieren, sich Einkäufe oder aber auch Essen bringen lassen. D. h. man sucht sich ein Restaurant aus, bestellt dort, dann wird ein bei Go Jek registrierter Lokal, der in der Nähe ist geortet, man nimmt Kontakt zueinander auf (hierfür hat Go Jek einen eigenen Messenger) und lässt sich das Essen bringen. Das alles ist gefahrlos, da man wirklich erst bezahlt, wenn man das Essen auch bekommen hat. Haben wir mehrmals gemacht, hat meist super funktioniert.
  • Keine zu langen Wege einplanen mit Kindern unter 2. Kinder sind unterschiedlich, das stimmt. Für die einen mag Autofahren total entspannt sein, für meine ist es das nicht. Zumindest nicht für den Kleinen. Den Großen kann man mit Tablet, Hörspielen und co ja schon ganz gut beschäftigen. Aber der Kleine wurde sehr sehr schnell ungeduldig. Problem ist, dass wirklich ohne Ende Verkehr herrscht oder bei einer Zeremonie auch mal gar nichts geht. Ich für meinen Teil habe vermeintlich lange Strecken am Stück als so anstrengend empfunden, dass wir auch kurzerhand unseren geplanten Aufenthalt in Pemuteran abgesagt haben, nachdem mir alle Balinesen gesagt haben, dass wir für die 110 km auch gut und gerne mal 5 Stunden benötigen können. Jetzt mit größeren Kindern würde ich es machen.
  • Daraus ergibt sich für mich schon der nächste Tipp: Zahlt lieber ein paar Euro mehr und bucht Unterkünfte über die gängigen Buchungsplattformen – mein Favorit ist übrigens Booking.com* – , über die ihr kostenfrei stornieren könnt. Davon haben wir tatsächlich mehr als einmal Gebrauch gemacht. Ich finde, man kommt auf der Insel in eine Art „Flow“. Reiserouten, die einem zu Hause noch toll erschienen, verlieren dort ihren Reiz, weil man sich an Ort und Stelle viel zu wohl fühlt (oder auch überhaupt nicht) oder man mit anderen Reisenden ins Gespräch kommt, die gerade in einer tollen Ecke waren oder eine super Familienunterkunft hatten.
  • Wenn das mit den Stornieren nicht mehr funktioniert – oft gibt’s da ja eine 7 Tage Frist – schreibt der Unterkunft eine Mail, auf Bali gibt es keine starren deutschen Regeln. Meist sind die Inhaber sehr kulant. 
  • Und was ist, wenn man einmal da ist und es nicht gefällt? Genauso ist es uns beim ersten Mal Bali passiert, da haben wir einfach ausgeharrt nach dem Motto „Einmal gebucht müssen wir da jetzt durch“. Beim zweiten Mal haben wir freundlich gefragt, ob es möglich wäre vorher abzureisen. Nicht ohne natürlich zu erwähnen, wie toll wir die Unterkunft eigentlich finden (wären wir kinderlose Surfer, wäre sie tatsächlich perfekt gewesen), dass sie mit den Kindern aber einfach zu eng und zu laut ist. Im Endeffekt war es gar kein Problem, die super netten Mitarbeiter haben es sogar noch organisiert, dass wir kostenlos zur neuen Unterkunft gebracht wurden.
  • Aber wie findet man auf die Schnelle eine neue Unterkunft? Wir sind tatsächlich mit den Jungs den Strand abgelaufen, haben gefragt und uns Bungalows angesehen. War gar nicht so einfach, etwas familientaugliches zu finden, aber letztlich wurden wir so lange weiter gelotst bis wir bei einer Anlage ankamen, die nirgendwo auf booking.com, agoda oder anderen Plattformen zu finden war und hatten dort einen zwar einfachen, aber wunderschönen Bambusbungalow mit eigenem, abschließbaren Gartenbereich und angrenzender Tauchbasis für sage und schreibe 24 Euro die Nacht! Ja, ich hatte vorher ein wenig Muffensausen und war nicht sicher, ob die Suche auf eigene Faust mit den Kindern im Schlepptau funktioniert, aber letztlich ein großes Daumen hoch von mir – es hat sich mehr als gelohnt.
  • Telefonieren vor Ort: Ihr könnt euch günstig eine indonesische Karte kaufen. Kann man machen, wenn man auch außerhalb der W-Lan-Unterkünfte und Restaurants empfang haben und/oder innerbalinesisch telefonieren möchte. Für (formale) Anrufe nach Deutschland hat es sich für uns bewährt, ein Guthaben (5 Euro) aufzuladen um über Skype telefonieren zu können. Die Verbindung ist relativ stabil, der Empfang ist gut und es ist günstig.
  • Stillen ist überhaupt kein Problem. Ganz im Gegenteil werden die Balinesinnen sogar dazu angehalten, mindestens 6 Monate, meist aber viel länger zu stillen. Klar, ich habe immer verdeckt mit einem Tuch oder in Trage gestillt, habe es aber in keiner Situation als unangemessen empfunden. Ich wurde sogar zweimal von Balinesinnen darauf angesprochen, die es toll fanden, dass ich den Kleinen noch recht viel gestillt habe.
  • Hier wären wir bei meinem nächsten Punkt, wie immer ganz individuell, aber für mich war es unglaublich wichtig: Voraussetzung für eine Fernreise mit Baby war für mich, dass ich noch stille. Es fängt damit an, dass es den Flug um ein vielfaches leichter macht. Wichtiger war mir aber noch, dass es hygienisch ist, dass das Kind viel Flüssigkeit und immer dann Nahrung erhält, wenn es sie gerade braucht, dass ich mir keine großen Gedanken über Beikost oder ähnliches machen muss und es bei Infekten hilft, schneller gesund zu werden. Und da der Kleine eh ein totaler Essensmäkler ist und war, wären wir andernfalls wahrscheinlich ständig durch die Gegend gerannt, um irgendeine babytaugliche Nahrung zu finden.
  • Auch wenn ich auf Bali viel mehr gestillt habe, als zu Hause, so gab es doch natürlich auch etwas anderes zu essen – mit 9 Monaten allerdings schwierig. Gläschen gibt es zwar vereinzelt auf Bali – in den Touristenregionen natürlich umso mehr -, aber sehr teuer. Breie sind extrem zuckerhaltig und auch wenn ich eigentlich nicht zu denjenigen gehöre, die den Zuckerkonsum der Kinder extrem im Blick haben, so musste es bei einem Baby ja doch nicht unbedingt sein. Geholfen hat uns folgendes: Wir haben quasi jede Ecke im Koffer mit Quetschies ausgefüllt. Auch wenn ich normerweise nicht der größte Freund der Dinger bin, so waren sie dort doch Gold wert. Vor allen Gemüsequetschies, die man auch mal über Reis kippen konnte. Wobei ich die Quetschies für unterwegs eigentlich besser fand, denn in den Restaurants und Unterkünften bekommt man ausnahmslos die leckersten Frucht- und Gemüsesäfte. Man muss ein wenig aufpassen, denn manchmal bestehen die vermeintlich frischen Säfte dann doch aus Konzentrat oder zu großen Teilen aus zusätzlichem Zucker. So sind wir dazu übergegangen zu Fragen, welches Obst gerade frisch da ist und einfach als „no sugar“- Variante zu bestellen.
  • Nehmt genügend Schwimmwindeln mit! Normalerweise haben die bei uns echt recht lange gehalten, aber dann war schwupps, an zwei Tagen dreimal die Schwimmwindel voll und wir hatten noch…Tadaa: eine! Und nirgendwo gab es welche zu kaufen. Joah, normale Windeln taugen natürlich im Wasser nichts, ohne habe ich mich nach den vorherigen „Unfällen“ nicht mehr wirklich getraut, also war das Schwimmen im Pool die nächste Tage etwas ungespannter als vorher. Zum Glück haben wir dann eine nette andere Familie getroffen, die uns aushelfen konnte.

So, dass waren meine Tipps. Zu jeder einzelnen Station, die wir auf Bali hatten, werde ich euch auch nochmal spezifische Tipps auflisten.

Wenn ihr plant, nach mit Kindern nach Bali zu reisen, hoffe ich, dass die Tipps euch ein wenig weiterhelfen. Wenn ihr bereits da wart, freue ich mich, wenn ihr in den Kommentaren schreibt, was euch bei Reise geholfen hat.

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