Blog, Familienkram
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Der 5. Kindergeburtstag – Eine nicht ganz so gruselige Gruselparty

Unsere Planung, Vorbereitung und Erfahrung

Kindergeburtstag. Fluch oder Segen?

Nicht falsch verstehen. Ich liebe es, wenn meine Jungs Geburtstag haben, sich freuen, Tage vorher von nichts anderem sprechen. Total aus dem Häuschen über die jedes Jahr gleiche Deko sind, mit stolz geschwellter Brust tagelang ihre Kindergarten-Krone tragen, da geht mir das Herz auf und ich möchte das dieser Tag und alles drum herum so schön wie möglich wird. Dazu gehört natürlich auch der Kindergeburtstag.

Theo, der Kleine, hat mit seinen zwei Jahren bislang keinen Kindergeburtstag gefeiert. Mit drei fangen wir damit und so hat Nick, der Große, nun schon zum 3. Mal einen Kindergeburtstag feiern dürfen. Und das ist jedes Jahr für mich ein Wechselbad der Gefühle. Passt die Kindergruppe gut zueinander? Werden sie sich verstehen? Hoffentlich sind alle zufrieden, soll ich viele Spiele einplanen oder mehr Zeit für freies Spiel lassen? Was mache ich zu essen? Gibt es Allergiker? Solche Fragen beschäftigen mich als Grübel-Menschen vorher standardmäßig. Total schwachsinnig wahrscheinlich, weil die Kinder meist sowieso Spaß haben, aber ist halt so.

„Mama, ich wünsche mir eine Gruselparty“ Mama: „Oh, so richtig gruselig, alles im Dunkeln und so? Sohn „Nee, so gruselig auch nicht“.

Also das Motto steht, die Umsetzung des Grusel-Faktors wird wahrscheinlich eher halbherzig, aber egal, Hauptsache die Jungs und das eine Mädchen (ja, auch das hat mich vorher beschäftigt) haben Spaß. Und schließlich soll es für zart besaitete Gemüter ja auch nicht anstrengend werden.

Planung und Vorbereitung

Die Einladungen habe ich bei amazon bestellt. Nicht ganz so gruselig, aber die Monster-Einladung hat‘s meinem Großen angetan. Offen gelassen habe ich den Kindern, sich gruselig zu verkleiden. Da der Große immer kurz vor oder nach Karneval Geburtstag hat ist das in der Regel auch kein Problem.

Essen: In den letzten Jahren habe ich die Erfahrung gemacht, dass die Kinder nicht lange am Tisch sitzen mögen und auch kaum Kuchen essen. Eher haben sie sich zwischen durch was Süßes genommen. Dementsprechend gab es dieses Jahr nur Muffins und zwar Spinnenmuffins. Dazu dann noch Schokoküsse, aus denen ich mit einem erhitzen Bratenthermometer Geister gemacht habe. Später wurden noch Muffins gegrillt und zu Mittag gibt’s Chicken Nuggets mit Pommes. Die essentechnische Vorbereitung hält sich also mehr als in Grenzen.

Deko. Joah, ein wenig Halloween Deko, also Leucht-Kürbisse habe ich rausgekramt. Außerdem hatten wir dieses Jahr Luftballongas und haben einige Ballons befüllt. Dazu kommen die Muffins und die Geister-Schokoküsse auf den Tisch, Halloween-Servietten und ein paar aus Fotokarton geplottete Fledermäuse. Das war es aber auch schon.

Spiele. Das strengt mich ja immer ein wenig an. Also mir vorher zu überlegen, was den Kindern Spaß machen könnte, was sie nicht über- und auch nicht unterfordert und was too much ist. Daher habe ich es mir angewöhnt, immer einiges an Spielen vorzubereiten oder zumindest gedanklich vorzuplanen, dann aber letztlich ganz spontan und je nach Stimmung zu entscheiden, wie viele Spiele, ob eher etwas ruhiges oder was aktives. Also, im Angebot steht folgendes, was wir letztlich gespielt haben und wie es angekommen ist, lest ihr weiter unten.

Flaschen drehen…

…. Wenn alle da sind zum Geschenke verteilen. Das Geburtstagskind dreht, das Kind auf das die Flasche zeigt, darf dem Geburtstagkind das Geschenk geben. Danach dreht das Kind die Flasche, das gerade sein Geschenk verteilt hat usw. Ich finde, das macht das Geschenke auspacken nicht so hektisch und wild und jedes Geschenk wird gleichermaßen gewürdigt.

Geister-Schokokuss-Wettessen

Ein Klassiger. Haben wir zwar noch nicht gemacht, bin mir aber sicher, dass die Kinder Spaß haben werden.

Grusel-Fühl-Kisten

Ich habe drei Kisten vorbereitet. Dafür habe ich Schuhkartons genommen, sie befüllt, mit Alufolie eingepackt und oben ein Loch reingeschnitten, dass so klein ist, dass man den Inhalt nicht erkennt, die Kinderhände aber dennoch durchlässt. Befüllt habe ich einen Karton mit Watte und kleinen Plastikspinnen, einen mit klebrigem Popcorn und einen mit einem Gummihandschuh mit Wasser.

Zunächst war der Plan, die Kartons im Nachbarzimmer aufzubauen und mit jedem Kind einzeln die „Grusel-Prüfung zu machen“, da ich die Kinder aber dahingehend nicht alle einschätzen kann und mich auch nicht alle sooo gut kennen, habe ich mich dafür entschieden, sie im Partyraum (Wohnzimmer) aufzubauen, den Raum abzudunkeln und jedes Kind freiwillig fühlen zu lassen ohne dass sie verraten dürfen, was sie gefühlt haben. Am Ende, wenn alle die wollten dran waren, darf wild in die Menge gerufen werden, welche Inhalte vermutet werden.

Topfschlagen

Hat sich tatsächlich unser Großer gewünscht, anscheinend kommen bestimmte Spiele nie aus der Mode. Und mit verbundenen Augen ist ja immerhin auch ein kleiner Grusel-Faktor dabei. Unterm Topf befinden sich dann Monster-Klebetattoos.

Geister erraten

Ein Kind bekommt die Augen verbunden. Ein anderes Kind zieht sich ein Bettlaken über Kopf und Körper und sitzt vor dem Kind mit den verbundenen Augen und darf natürlich keinen Mucks von sich geben. Das Kind mit verbundenen Augen muss nun erraten, welches „Gespenst“ vor ihm sitzt.

Stopptanz im Dunkeln

Mit Leuchtarmbändern. Für die Playlist hat der Herr sich „Stadt mit K“, „Polka Polka“ und das Fliegerlied gewünscht.

Die Schatzsuche…

…musste mein Mann vorbereiten. Und wenn es zu sehr regnet, fällt sie einfach flach, jawohl. Also, wie hat mein Mann die Schatzsuche geplant? Er hat sich eine Strecke von ca. 400-500 Metern überlegt, hat Pfeile zur Orientierung gemalt und dazu bestimmte Stationen gekennzeichnet, an denen entweder eine Scherzfrage beantwortet werden, ein Rätsel oder ein Spiel gemacht werden muss. An der letzten Station finden sie dann die Schatzkarte. Die Schatzkarte zeigt den Weg zurück in den Garten, der Schatz ist im Gartenhaus versteckt und beinhaltet ein paar Süßigkeiten.

Danach sollen dann die Marshmallows gerillt werden. Hintergrund ist der, dass der Große zum Geburtstag ein Kinderschnitzmesser geschenkt bekommen hat und dann mit Feuereifer die Marshmallow-Stöcke spitz zugeschnitzt hat – keine Sorge, natürlich immer unter unserer Aufsicht.

So, hört sich nach einer Menge an, ist auch eine Menge, aber was und wie viel wir letztlich machen, werden wir dann sehen.

Wie plant ihr Kindergeburtstage? Zu Hause oder auswärts? Welche Mottos wünschen eure kleinen sich?

It’s Party-Time and now the Party is over

So. Geburtstag rum, alle platt, sie Jungs schlafen ungewöhnlich früh bereits um 20.10 Uhr – der Große stand aber heute auch um sage und schreibe 5 Uhr auf der Matte, so aufgeregt war er.

Was haben wir gemacht und wie ist’s gelaufen?

Zunächst haben sich alle Kinder bis auf eins – da hatte es die Mutter aber schlichtweg vergessen – verkleidet. Nicht unbedingt gruselig, aber dennoch cool. Los ging es dann mit Flaschendrehen. Hat super geklappt, jedes Geschenk fand seine Würdigung.

Da wir noch auf Kind gewartet haben, habe ich die Grusel-Fühlkisten vorgezogen. Was soll ich sagen? Ein echtes Highlight! Definitiv hätte ich davon noch mehr machen können. Vorher habe ich es dunkel gemacht und Leuchtarmbänder verteilt und die taffen Jungs waren richtig euphorisch aufgeregt. Nicht alle haben gefühlt, aber das war ok und für niemanden unangenehm, da es in der Gruppe untergegangen ist. Interessanterweise waren die Gummihandschuhe anscheinend am ekligsten. Auf jeden Fall hatten wir Spaß!

Danach habe ich alle an den Tisch geordert zum Muffin- und Keksessen. Was bin ich froh, dass ich nur 12 Muffins gebacken habe! Ich als Back-Niete fand meine Spinnen echt cool, von den Kinder kam eher ein „ihhhh, Spinne, die esse nicht“. Nun ja, gut nach Karneval Geburtstag zu haben, so wurde haufenweise Gummizeugs verlangt.

Das Schokokusswettessen war dann so lala. Von 7 (plus klein-Theo) Kindern wollten gerade mal drei ein Wettessen machen. Das war auch echt lustig und sie wurden von den anderen angefeuert, aber ich hätte tatsächlich damit gerechnet, dass alle total wild darauf sind.

Danach – vielleicht aufgrund des ganzen Zuckers – ist die Meute so wild geworden, dass wir kurzerhand beschlossen haben, die Regenpause zu nutzen, um die gar nicht gruselige Schatzsuche vorzuziehen. Hier übrigens ein Lerneffekt für uns: Schicke niemals den Mann erst kurz vor der Party los, um Pfeile zu zeichnen und Stationen zu markieren. So kamen nämlich zwei Kinder direkt herein gestürmt und riefen „Wir machen einen Schatzsuche, ich weiß in welche Richtung die Pfleile gehen….“.

Die Schatzsuche selber war für uns ja ein Novum, dementsprechend neugierig war ich. Und es war super! Echt! An der ersten Station mussten die Kinder Bilder-Rätsel lösen. So was wie Sonne und Uhr gleich Sonnenuhr. An der zweiten Station gab es Scherzfragen ala „Was hat keine Beine und läuft trotzdem“ – „die Nase“. An der dritten mussten sie einen bestimmte Strecke auf einem Bein hüpfend zurücklegen und an der vierten zu zweit mit zusammengebunden Beinen laufen. An der 5. Station – mein Highlight – mussten die Kinder uns zum Lachen bringen. Also Witze erzählen, Grimassen schneiden usw. Danach ging‘s zurück ins unseren Garten, wo anhand der Karte der Schatz gefunden werden musste.

Leider war es zu windig und kalt, um länger draußen zu bleiben, so haben wir die Marshmallows eher unspektakulär am Gasgrill gegrillt und sind dann wieder rein. Drinnen ging es dann direkt hoch ins Kinderzimmer. Auch wenn ich das am liebsten vermieden hätte, so haben sie eigentlich total schön gespielt und hätten das auch sicherlich noch viel länger getan, wenn ich nicht mit dem Topfschlagen um die Ecke gekommen wäre. Drei blieben im Zimmer, der Rest kam mit und tja, manchmal sind die einfachen Dinge die besonderen – tatsächlich kannten nur zwei Kinder Topfschlagen und allen hat es einen riesen Spaß bereitet.

Nach Unmengen (wo geht das nach dem ganzen Süßkram noch hin???) Pommes und Chicken Nuggets kamen quasi schon die ersten Eltern. Geister erraten und Stopptanz sind also leider völlig flach gefallen.

Zum Abschied gab es das Gruseldiplom und die Mitgebseltüten und ich glaube, allen hat es großen Spaß gemacht. Mir auch. Meistens zumindest, den Jungs in dem Alter können schon mal echt körperlich werden. Aber dadurch, dass wir so viel in petto hatten konnte man quasi immer das passende aus der Tasche zaubern. Der Große war rundum glücklich – und darum ging es doch schließlich.

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