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Jaz Lamaya* – November 2017 und März 2019
*unbeauftragte Werbung. Selber gebucht und bezahlt
Wir waren zweimal dort und das will schon was heißen. Eigentlich sind wir ja diejenigen, die es nicht immer an denselben Ort zieht. Ägypten bildet da allgemein eine Ausnahme, weil es sich einfach sowohl zum Tauchen als auch zum Baden außerhalb der Sommermonate anbietet.
Das erste Mal waren wir Ende 2017 im Jaz Lamaya. Ich muss gestehen, wir hätten das Hotel vermutlich nicht in die engere Wahl gezogen, einfach weil es doch teurer ist als manch anderes Hotel in Ägypten – aber natürlich immer gemessen an meinen Sparfuchs-Ansichten. Wir haben im März 2019 mit Flügen nach Marsa Alam für zwei Erwachsene und zwei Kinder AI etwas über 2600 € bezahlt. Das als kleine Randinfo, da das Ermessen, was als teuer und was als günstig empfunden wird doch immer sehr unterschiedlich ist.
So, zurück zum Thema: Ausgewählt haben wir das Hotel, weil mein Vater und seine Frau im selben Zeitraum vor Ort waren und wir das einfach für die Jungs und für uns sehr schön fanden. Beim zweiten Mal haben wir uns übrigens wieder meinem Papa angeschlossen, natürlich wohlwissend, dass uns das Hotel auch super gefällt.
Das Hotel
Das Jaz Lamaya befindet sich in der sogenannten Coraya Bucht. Insgesamt sind dort momentan 5 Hotels, davon vier mit direktem Strandzugang. Ein 6. wird gerade gebaut und wird das Ganze doch noch wesentlich vergrößern, allerdings haben wir von den Baumaßnahmen nichts mitbekommen bzw. keine Beeinträchtigungen bemerkt. Das Jaz Lamaya liegt sehr zentral in der Bucht, in direkter Nähe zum Steg und zur Tauchbasis.
Das Hotel verfügt über 389 Zimmer, ist also schon recht ordentlich groß. Die Anlage ist schön und weitläufig, von überall ist man schnell im Restaurant, am Strand oder an den Pools. Es ist für ägyptische Verhältnisse recht schlicht gehalten, wirkt aber sehr wertig und nicht renovierungsbedürftig. Was nicht bedeutet, dass es nicht mal kleinere Mängel geben kann. Viele viele Widerholungstäter gibt es (uns ja nun eingeschlossen). Tatsächlich haben wir sogar zwei weitere Familien und eine ältere Dame getroffen, die 1,5 Jahre zuvor auch dort waren. Das Personal ist größtenteils sehr freundlich, immer zu Scherzen aufgelegt und lustig und entspannt im Umgang mit Kindern. Sehr viele haben wir 1,5 Jahre später wiedererkannt, d. h. die Fluktuation scheint nicht allzu hoch zu sein.
Das Hotel insgesamt ist sehr kinderfreundlich und es waren auch beide Male wirklich viele Kinder vor Ort. Ich empfinde das immer als sehr angenehm. Zum einen können die Kinder Kontakte schließen, zum anderen muss man sich aber auch keine Sorgen machen, wenn die eigenen Kinder mal lauter, nölig oder sonst was sind.
Man kann sich Kinderwagen ausleihen, Babybetten stehen zu Verfügung und ich habe beispielsweise auch mitbekommen, das Fläschchen von der Küche ausgekocht werden.
Der Strand
Der Strand gehört sicherlich nicht zu den schönsten, vor allem dadurch, dass man nur an einer Stelle einen direkten Strandzugang zum Meer hat, aber das ist ja im Süden Ägyprtens durch das Saumriffriff fast schon die Regel. Wenn man mit Kindern ins Meer möchte, muss man das entweder über den Steg tun, wovon ich bei kleinen Kindern aufgrund von Wind, ggf. Wellen und Tiefe aber eher abraten würde.
Und dann gibt es in der Mitte der Bucht einen kleinen Strandabschnitt mit direktem Zugang zum Meer. Ich würde mal sagen mit Kleinkindern (also sehr langsam) läuft man ca. 5 Minuten ab dem Jaz Lamaya. Das schöne ist, dass es sehr flach ist. Bei Ebbe können kleinere Kinder bestimmt 50 Meter ins Wasser hineingehen und noch stehen. Außerdem ist rechts und links vom Strandabschnitt direkt das Riff, also kann man sich auch einfach mal mit der Maske auf die Wasseroberfläche legen und schon Blaupunktrochen, Rotfeuerfische etc. sehen. Die beiden Male, die wir im Jaz Lamaya waren, war es an diesem Abschnitt nicht sonderlich voll. Ich kann mir aber durchaus vorstellen, dass das in den Ferienzeiten ganz anders aussieht.
Jeder Strandabschnitt hat dem jeweiligen Hotel zugehörige liegen. Bei uns hat aber nie jemand etwas gesagt, wenn Urlauber aus anderen Hotels auf den Liegen des Jaz Lamayas lagen – auch das kann aber natürlich in den Ferienzeiten anders sein. Wir haben – angepasst an meinen Papa, seine Frau und Freund – wenn wir Liegen hatten, meist direkt unterhalb des vorderen Pools links vom Steg gelegen. Deutlich mehr Kinder waren aber entweder in Höhe der Strandbuden – dazu gleich mehr – oder dem besagten Abschnitt mit direktem Meerzugang.
Auch hier herrscht allerdings die weit verbreitete Unart, die Liegen schon früh morgens zu reservieren. Wie gesagt, wenn es nicht ausgebucht ist, ist das alles kein Problem, aber ich möchte mir nicht vorstellen, wann die Leute bei voll ausgebuchtem Hotel aufstehen, um sich eine Liege zu sichern.
Am Strand wird man von immer netten und lustigen Kellnern mit Getränken versorgt und es gibt direkt unterhalb der Tauchbasis drei Strandbuden. An einer gibt es Pizza und Sandwichs, an einer Getränke und an einer Waffeln, Pfannkuchen, Kuchen und Obst. Ich habe das als sehr angenehm empfunden, da man so mittags z.B. auch mal eine Pizza am Strand essen konnte, wenn die Kinder geschlafen haben.
Die Animation am Strand ist dezent, morgens um 10 Uhr geht das Team einmal herum und dann noch mal um 15 Uhr, aber alle sehr nett, unaufdringlich und super entspannt im Umgang mit Kindern. Ab und an kommt mal jemand vorbei, der Spa-Anwendungen oder Ausflüge verkaufen möchte, aber auch das sehr unaufdringlich.
Das Zimmer
Die Zimmer sind geräumig und mit durch einen Vorhang abtrennbarem Schlafbereich für die Kinder versehen. Der Kinderschlafbereich besteht aus zwei Einzelbetten. Wir haben allerdings eines der Betten an das Doppelbett herangeschoben und alle vier darauf geschlafen. Das waren ca. 2,70 Liegefläche und für uns perfekt. Das andere Bett wurde dann als Tauchgedöhns-Ablage missbraucht ;-).
Die Zimmer verfügen über genug Stauraum, um alles an Klamotten und anderem Kram unterzubringen. Ins Bad kann man sich den Hocker des „Schminktischs“ schieben, so dass die Kids auch alleine Zähneputzen und Händewaschen können. Die Dusche ist ebenerdig und groß, so dass man locker ein Kind mitnehmen kann. Wir hatten beim ersten Aufenthalt das Zimmer mit der Nummer 1147, beim zweiten 1145, also direkt daneben. Die Zimmer sind ebenerdig, was ich super finde, da man von der Terrasse direkt zu den Pools gehen kann und alles ist recht gut erreichbar.
Die Live-Musik abends ist bis 22 Uhr ziemlich laut, uns hat es aber nicht sonderlich gestört. Die Jungs waren so ko, dass sie auch mit muskalischer Untermalung schlafen konnten. Wir waren abends schnell bei der Lobby- oder Poolbar, um uns dann noch mit einem Bierchen oder einem Mojito auf die Terrasse zu setzen (also wenn wir mal nicht mit den Kindern eingeschlafen sind zumindest…).
Fernseher nutzen wir in der Regel nicht oder kaum im Urlaub (für die Ablenkung zwischendurch haben wir ein Tablet dabei), deutsche Programme waren dieses Mal aber wohl sehr schlecht zu empfangen. Im November 2017 funktionierte das W-Lan überall super, im März 2019 hingegen so gut wie gar nicht. Wer darauf angewiesen ist, sollte sich am Flughafen sicherheitshalber eine Karte besorgen.
Das Essen
Ich sag nur: 2 kg in zwei Wochen 😉 Nee, mal ehrlich, ich habe dort tatsächlich Leute erlebt, die sich übers Essen beschwert haben. Dabei gab es echt alles: Eine tolle Grillstation, eine wahnsinns-Vielfalt an Salaten, Kuchen, Torten, eine Nudelbar usw.
Aber konzentrieren wir uns mal auf die Kinder, denn wir haben nicht die einfachsten Esser und selbst für die ließ sich genug finden: Zum Frühstück gab es jede erdenkliche Form des Müslis, Joghurt, Pfannkuchen, Obst, Kuchen, Teilchen, Omelett, Rührei, Spiegelei, Waffeln, Toast, Marmelade, Wurst, Käse. Ich denke, da wird auch das anspruchsvollste Kind etwas zu essen finden.
Mittags kann man entweder ins Hauptrestaurant gehen und sich am Buffet bedienen, im Strandrestaurant „Morgana“ essen oder sich an den Strandbuden Pizza und Sandwichs holen. Wir waren meist in der Strandbar. Zum einen, weil wir es genossen haben, nicht ständig noch etwas am Buffet vergessenes holen zu müssen, sondern einfach entspannt am Tisch zu sitzen. Außerdem gibt es wirklich ultra-leckere Pizza (vor allem die Tonno) und zwar kein gesundes, aber sehr kinderfreundliches essen: Pommes, Burger, Sandwichs, Pizza, Nudeln mit Pesto, Tomatensauce oder Bolognese. Dazu verschiedene Salate und täglich wechselnde Suppen. Die Sandwichs waren nicht so unseres (zu trocken), ansonsten war aber alles lecker. Die Strandbuden haben wir genutzt, wenn – wie oben schon geschrieben – der Kleine beispielsweise geschlafen hat.
Abends gab es dann ein eigenes Kinderbuffet (dessen Pommes immer von den Erwachsenen geplündert wurden). Außerdem Rohkost, wovon ich zumindest dem Großen immer mal etwas unterjubeln konnte, Reis, meist Hühnchen, Frikadellen und wenn gar nichts ging, gab es immer noch die Nudelbar. Wie gesagt, falls ihr Kinder habt, die alles essen, gibt es natürlich noch unzählige weitere Sachen. Das von mir genannte entspricht in etwa dem, was unsere Kinder meist gegessen haben. Zum Nachtisch gab es natürlich wieder alles an Süßspeisen, was das Herz begehrt. Mindestens jeden zweiten Abend auch eine Eisstation, an der sich die Jungs ihr eigenes Eis mit Streuseln, Schoki usw. verzieren konnten.
Für den kleinen Hunger zwischendurch gab es an den Strandbuden, im Strandrestaurant oder an der Poolbar Eis, Waffeln, Pfannkuchen, Kuchen, Obst, Pizza, Pommes usw.
Fazit: Man darf bei dem Angebot nicht erwarten, dass sich die Kinder super gesund ernähren – vor allem nicht zuckerarm 😉 Aber wir sehen es entspannt, es ist schließlich Urlaub. Die Kinder freuen sich und alles ist gut.
Angebot für Kinder
Eines vorweg: Das Hotel ist sehr kinderfreundlich, man hat eigentlich immer das Gefühl, Kinder sind gerne gesehen und stören nicht. Klar, der ein oder andere Gast guckt mal schief oder genervt, aber das gibt’s nun mal überall.
Kidsclub
Es gibt im Hotel einen Kidsclub, der von 10-12 Uhr und von 15-17 Uhr geöffnet ist. Die Betreuung im Kidsclub ist für Kinder von 4 bis 12, wobei unser Großer 2017 auch erst drei war und problemlos alleine dort bleiben durfte. Der Kidsclub wurde bei unserem ersten Besuch 2017 von einer deutschen Animateurin geleitet, im März 2019 waren es eine tschechische und eine russische Animateurin. Will heißen, dass es mit der Kommunikation nicht immer einfach ist – auch wenn sich die Mädels wirklich alle Mühe gegeben haben. Interessant fand ich, dass die Kinder sich gar nicht so sehr daran gestört haben, allerdings hat es uns als Eltern kein ganz so gutes Bauchgefühl gemacht, nicht zu wissen, ob die Animateurin das Kind versteht, wenn es z.B. zu den Eltern gebracht werden möchte. Bei größeren Kindern sicher kein Problem, bei unseren war ich da nicht ganz so entspannt. Wer durchgehend deutsche Betreuung auch schon für Kinder ab 3 haben möchte, ist im TUI-Kidsclub des Nachbarhotels Jaz Samaya gut aufgehoben. Bei unserem ersten Besuch hing immer ein Programm für die ganze Woche draußen aus, so dass man schauen konnte, worauf das eigene Kind Lust hat. Das gab es leider dieses Mal nicht. Das bedeutet, man hat wirklich nur auf Nachfrage erfahren, was am selben, maximal noch am nächsten Tag gemacht wird. Das fand ich schade, da es beim Großen stark vom Angebot abhängig war, ob er hin wollte oder nicht.
Das Angebot reicht von Kinderschminken, Schatzsuche, Olympiade, in den Rutschenpark gehen, T-Shirts bemalen (gegen Aufpreis) über Kino bis hin zu Bastelnachmittagen. Wenn man die Kinder nicht dort abgeben möchte, so kann man währen der Öffnungszeiten dennoch mit den Kindern in den Räumen des Kidsclubs malen, basteln, Spiele spielen oder z. B. Lego bauen. Direkt vor dem Kindsclub ist ein schöner überdachter Spielplatz, der für jedes Alter etwas zu bieten hat. In einer Truhe findet sich genug Sandspielzeug für die Kinder.
Pools
Es gibt einen kleinen beheizten Kinderpool, mit einem ganz flachen Baby- und einem Kleinkindbereich mit Mini-Rutsche. Ist das Hotel voll, kann es um den Pool herum ganz schön eng werden. Direkt angrenzend an den Spielplatz des Jaz Lamayas ist der Kinderpool des Jaz Samayas, der auch mit genutzt werden kann. Das Jaz Lamaya verfügt über drei weitere Pools. Jetzt, im März, war nur noch einer davon beheizt, die anderen beiden waren uns damit deutlich zu kalt. Einer der aktuell unbeheizten Pools verfügt über breite, flach abfallende Stufen, die für die Kinder super zum darauf stehen und spielen sind. Im November 2017 war das unser Lieblingspool.
Rutschenpark
Ungefähr 3-4 Minuten Fußweg entfernt ist der von allen Hotels in der Bucht kostenfrei nutzbare Rutschenpark. Hier wird im Moment kräftig gebaut, spätestens im nächsten Jahr entstehen so nochmal ca. 8 zusätzliche Rutschen. Der Rutschenpark besteht aus einem Kinderbecken mit unterschiedlichen Rutschen, Wasserspeihern und co. Dann gibt es drei größere Rutschen, die auch alle von Kindern schon genutzt werden können und drei „Erwachsenenrutschen“. Die machen auf jeden Fall Laune und treiben den Adrenalinpegel ordentlich in die Höhe. Im Rutschenpark gibt es Popcorn, Softdrinks und Kakao, was zum Aufwärmen nach dem Rutschen ziemlich gut ist.
Minidisko
Jeden Abend findet ab ca. 20 Uhr im Amphitheater die hotelübergreifende Minidisko statt. Verkleidete Animateure holen die Kinder auf Wunsch aus den Restaurants ab und gehen mit ihnen gemeinsam zur Disko. Gespielt werden dort die klassischen Party-Kinderlieder und zu jedem Lied gibt es einen speziellen Tanz. Die Kinder waren teils alleine, teils aber auch mit den Eltern auf der Bühne. Meine wollten immer nur zugucken, da sie viel zu müde waren zum aktiven Mitmachen. Auf mich hat es den Anschein gemacht, als ob einige Kinder die Minidisko wirklich geliebt haben. Die Animateure haben das aber auch wirklich gut und liebevoll gemacht. Wir waren – glaube ich – viermal dort, aber auch nur einmal bis zum Ende (gegen 20:45 Uhr), da unsere beiden einfach echt zu platt waren.
Was sonst noch?
Für größere Kinder gibt es einen Kicker und eine Tischtennisplatte, außerdem sind Aktivitäten wie Darts, Boccia oder Beachvolleyball täglich im Angebot. Und last but not least findet jede Woche ein Themennachmittag am Srandrestaurant statt. Das ist zwar nichts Spezielles für Kinder, aber die Schaumparty gehörte für die Jungs definitiv zu den absoluten Urlaubshighlights.
Nochmal Jaz Lamaya?
Ja? Nein? Vielleicht? Ich mache es kurz und knapp: Ich würde immer wieder hin. Allerdings werden uns die Ferientermine ab nächstem Jahr wahrscheinlich deutlich zu teuer sein. Wir alle haben uns in beiden Urlauben rund um wohl gefühlt. Wir haben einen Teil des Angebots genutzt, aber noch lange nicht alles. Für uns war es völlig ausreichend und auch wenn es immer mal den ein oder anderen kleinen Mangel gibt, so hat es uns doch wirklich sehr sehr gut gefallen.
P.S.: Falls ihr noch etwas über die Tauchbasis und das Tauchen vor Ort lesen möchtet: Ein Bericht folgt bald
So, und jetzt gehe ich mal rüber damit zur Urlaubslinkparty von Nähfrosch