Bali, Reiseplanung
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Bali mit Baby und Kleinkind – Unsere Reiseplanung rund ums „medizinische“ und gut zu wissende Formalitäten

bali mit baby und kleinkind

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Nun geht es weiter mit der Reihe zum Thema Reisen mit Baby und Kleinkind nach Bali. Ursprünglich sollten es mal 2 Artikel werden, jetzt werden es (gedanklich zumindest) mindestens 5. Warum wir uns für Bali entschieden haben, was für und was gegen Bali spricht, könnt ihr hier nachlesen. Allgemeine Tipps, die euch das Reisen auf Bali erleichtern können, findet ihr hier.

Aber nun zur Planung. 7 Monate hatten wir Zeit. Für uns genau richtig, um alles entspannt angehen zu können. Hier erfahrt ihr, wie wir uns rund um das Thema Reisemedizin „schlau gemacht“ und wie wir uns in Bezug auf Formalitäten, Dokumente, Geld etc. vorbereitet haben. Bedenkt, dass all das subjektiv ist und keinen Anspruch auf Vollständigkeit hat.

bali mit baby und kleinkind

Unsere Reiseplanung

….rund um das Thema „Reisemedizin“

Impfungen

Impfungen sind für Bali keine besonderen vorgeschrieben. Neben den Standardimpfungen macht auf jeden Fall Hepatitis A und B Sinn, dagegen kann man ab einem Jahr geimpft werden. Der Große hatte die Impfung schon, Theo konnte vor der ersten Balireise nicht geimpft werden, da er zum Reiseantritt ja erst 9 Monate alt war. Für mich war das im Übrigen – auch in Rücksprache mit dem Kinderarzt – einer der Hauptgründe, auf Bali viel stillen zu wollen. Tobi und ich hatten darüber hinaus von einer anderen Fernreise noch Impfschutz gegen Tollwut, Typhus haben wir auffrischen lassen. Den Großen haben wir nach einer Nutzen-Risiken-Abwägung „nur“ gegen Hepatitis impfen lassen.

„Briefing“ des Kindes/ der Kinder

Für mich gehört im Übrigen auch das regelmäßige Gespräch mit dem Kind zur (medizinischen) Vorbereitung auf einen Urlaub. Schon Monate vorher habe ich immer mal wieder mit dem Großen darüber gesprochen, dass er dort niemals Wasser aus dem Hahn trinken darf, sich immer gut die Hände waschen muss, nichts mit Schale essen und keine fremden Tiere streicheln soll. Natürlich hat er immer wieder nachgefragt, warum dieses und jenes so ist, aber er hat immer sehr interessiert reagiert und vieles anscheinend dadurch vorher schon so verinnerlicht, dass diese Hygiene- und Schutzmaßnahmen vor Ort nie ein großes Thema sein mussten. Zeigt mal wieder: Reden hilft.

Reiseapotheke

In der Reiseapotheke haben wir nach Rücksprache mit dem Kinderarzt neben den übliche Sachen wie Fiebersaft, Nasenspray, Verbandsmaterial usw. noch folgendes mitgenommen: Traubenzucker und Elektrolyte, falls ein zu hoher Flüssigkeitsverlust eintritt. Was wir nicht dabei hatten, was ich in Zukunft aber immer immer mitnehmen würde (fragt euren Arzt ruhig danach), ist ein Cortison-Zäpfchen, wie man es z.B. bei Pseudo-Krupp nimmt. Warum? Das Cortison erweitert die Atemwege. Will heißen, dass ihr mehr Zeit habt, um in ein Krankenhaus oder ähnliches zu kommen, wenn euer Kind zum Beispiel etwas verschluckt hat und nicht mehr richtig atmen kann. So ist es uns nämlich passiert. Toi toi toi ist alles gut gegangen, aber diesen kleinen „Puffer“ in Form eines Cortisonzäpfchens möchte ich unterwegs nicht mehr missen.

Für uns Erwachsene hatte ich noch ein Malaria Stand By mit, aber auch nur, weil es halt noch da war und ansonsten das für uns übliche, da hat ja jeder seine eigenen Standards.

Auslandskrankenversicherung

Wichtig und absolut notwendig ist meiner Meinung nach eine Auslandskrankenversicherung: Wir haben unsere Familienversicherung bei der Aquamed, wo natürlich auch die tauchmedizinische Behandlung inkludiert ist. Ich muss aber auch sagen, dass wir mehrmals auf unseren Reisen die Aquamed-Hotline in Anspruch nehmen mussten und sowohl damit als auch mit der Kostenrückerstattung nachher super zufrieden waren. Denkt an die Versicherungskarte, die Hotline-Nummer usw.. Mich hat es tatsächlich beruhigt, in „Notfällen“ mit einem deutschen Arzt sprechen zu können.

Medizinische Versorgung vor Ort

Ich habe mir tatsächlich vorher eine Liste der internationalen Krankenhäuser, teils auch mit deren Schwerpunkten, zusammengestellt und mitgenommen, damit wir vor Ort wissen, wo wir im Notfall hinmüssen. Ihr findet aber auch eine gute Übersicht auf der Seite von Auslandssemester Bali. Bedenkt bitte bei eurer Reiseroute, dass die Krankenhäuser, die halbwegs einem internationalen Standard entsprechen, eigentlich alle im Süden sind. Befindet ihr euch ganz im Norden und habt einen Notfall, wird es ganz schön schwierig. Aber auch aus dem Osten, wo wir eine ganze Weile waren, dauert der Transfer in das uns am meisten empfohlene Krankenhaus in Sanur je nach Verkehr zwischen 2,5 und 3 Stunden. Wenn es „nur“ eine Kleinigkeit ist, findet ihr kleine medizinische Versorgungsstationen eigentlich in jedem Ort.

Die lieben Mücken…

Mücken sind ja so ein Thema dafür sich, deshalb hier ein eigener Part dazu. Dengue-Fieber ist auch auf Bali recht weit verbreitet und hat das Baby mal ein, zwei Mückenstiche und plötzlich hohes Fieber, so kommt einem zwangsläufig gleich das Denguefieber in den Kopf. Eines vorweg, bevor ich euch aufliste, was für zum Schutz gegen Mücken gemacht haben: Denguefieber heilt bei einer Erstinfektion in den allermeisten Fällen ohne Komplikationen! Das sollte man sich bei aller Vorsicht aber immer wieder vor Augen führen.

  • Wir haben uns ein Mückennetz* gekauft, dass man sowohl über den Kinderwagen als auch über das Babyreisebett machen kann.
  • Dann haben wir ein Mückengel* gekauft, dass man auch bei Babys schon anwenden kann
  • und für abends luftige, lange Sachen mitgenommen.

Was haben wir gebraucht? Tja, das Mückennetz haben wir in den ersten Nächten tatsächlich übers Babybett gemacht, über den Kinderwagen nie. Das Gel haben wir ab und an genutzt. Am Anfang mehr, später weniger, am Ende gar nicht mehr. Lange Kleidung relativ häufig, aber auch nicht immer.

Was hat geholfen? Die Klimaanlage! Mücken hassen Kälte, also haben wir abends immer zunächst die Klimaanlage auf 22/23 Grad runter gedreht, das hat Wunder gewirkt. Viele Restaurants haben kleine Wasserbassins oder Karpfenbecken. Wir haben uns niemals in die Nähe des Wassers gesetzt. Außerdem haben wir uns vor Ort Mückenspiralen für die Steckdosen gekauft. Tulamben war der einzige Ort, wo wir alle einige Mückensticke hatten und da hat die Spirale dann wirklich ganz gut geholfen.

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….Rund um das Thema „Formalitäten, Dokumente und Geld“

Visum

Ich glaube, wir waren exakt 29 Tage auf Bali und brauchten daher kein Visum. Eine andere Familie, die wir vor Ort kennen gelernt haben, wusste nichts von der Pflicht für ein „Visa on Arrival“ ab dem 30 Tag und hat sich später maßlos darüber geärgert, für 32 Tage Aufenthalt so viel Stress und Kosten zu haben. Also: Vorher informieren lohnt sich! Beim Visa on Arrival zahlt ihr zunächst für die ersten 30 Tage am Flughafen (ca. 35 $) bei Vorlage eines Rück- oder Weiterflugtickets.

ABER: Wenn ihr von vorneherein wisst, dass ihr beispielsweise 38 Tage bleibt, könnt ihr nicht direkt ein „Visa on Arrival“ für maximal 60 Tage beantragen, sondern wirklich nur das für 30 Tage, für maximal 30 weitere Tage (also die 8 quasi, würdet ihr 38 Tage reisen) müsst ihr das Visum bei einer Immigration beantragen. Das Prozedere ist stressig. Und wenn ihr nicht gerade im Süden wohnt, mit langen Fahrzeiten und auch langen Wartezeiten verbunden. Kostet Geld, nämlich mindestens 30 $ pro Person, wenn ihr alles selber macht. Nochmal um einiges mehr, wenn ihr die Formalitäten durch eine Agency regeln lasst.

WILL heißen: Überlegt es euch gut, ob euch das der Aufwand wert ist, wenn ihr eh nur knapp über 30 Tage bleiben würdet.
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Reisepass

Alle, auch die Kinder, benötigen einen Reisepass. Aber Obacht, für einen Kinderreisepass benötigt ihr (zumindest hier in Bonn) keine allzu lange Vorlaufzeit. Uns wurden beide Kinderpässe sofort ausgestellt. Vergesst aber nicht den Ausweis und die Vollmacht des anderen Erziehungsberechtigten, wenn ihr die Ausweise alleine beantragt.

Und noch ein Hinweis für alle Reisenden: Wenn ihr ein Babybild im Kinderreisepass habt, euer Kind nun aber schon 6 Jahre alt und nicht mehr zu erkennen ist, dürfte euch theoretisch eine Ein- oder Ausreise verweigert werden (§ 11 Passgesetz). In der Praxis habe ich noch die davon gehört, wir wurden aber sowohl in Deutschland als auch auf Bali darauf angesprochen, dass wir bitte das Babybild unseres Großen durch ein Aktuelles ersetzen lassen sollen.

Dokumente

Wir haben alles, vom Impfausweis über Reisepässe, Reiserücktrittskostenversicherung usw. vorher abfotografiert, auf dem Handy gespeichert und zusätzlich noch in einer Cloud abgelegt, damit wir im Notfall immer, auch ohne Handys, noch an Bilder der Dokumente kommen würden.

Geld

Bargeld haben wir wenig mitgenommen und dann auch nur Euro, also Wechseln vorher macht überhaupt keinen Sinn. Ich persönlich rate euch absolut von Wechselstuben ab. Sie haben immer einen schlechteren Kurs, als wenn man das Geld direkt bei der Bank abhebt.

Wir schwören nun seit nunmehr 15 Jahren auf unser DKB-Konto und die dazugehörige Kreditkarte. Wir haben ein gemeinsames Girokonto dort mit jeweils einem dazugehörigen Tagesgeldkonto samt Kreditkarte. Auf beide Tagesgeldkonten packen wir vorher genug Geld, natürlich noch mit einem Puffer auf dem Girokonto. Mit der DKB-Karte hebt man immer kostenlos Geld ab, egal, ob 50 Euro oder 500 Euro. Und der Service ist gut. Selbst als wir auf Bali das Problem einer gesperrten Karte hatten (das sich letztlich ganz einfach lösen ließ), setzte die DKB alles daran, uns telefonisch zu unterstützen und bot sogar an, Geld an eine indonesische Bank zu schicken.

Wir hatten nie großartig Probleme, einen Bankautomaten zu finden. Selbst im beschaulichen Tulamben gibt es drei. Sie sind zwar nicht immer befüllt, d. h. ein bisschen Reservegeld sollte man immer haben, aber wir hatten nie, wirklich nie Sorge, nicht an Geld zu kommen. Braucht man größere Summen, muss man oftmals mehrmals hintereinander abheben. Viele Geldautomaten spucken nur 750.000 Indonesische Rupie (aktuelle ca. 47 Euro) aus. Maximal konnten wir einen Betrag von 1.500.000 IDR abheben.

Als Backup haben wir immer noch eine ING-Kreditkarte dabei, die ist allerdings nur noch innerhalb der EU kostenfrei. Einmal mussten wir sie tatsächlich nutzen und hatten als alte Sparfüchse natürlich mal wieder totale Panik vor den Gebühren, es waren aber gerade mal 1 Euro nochmal auf ca. 60 Euro, die wir abgehoben haben.

Sperrnummern hatte ich mir an unterschiedlichen Stellen notiert.

Im nächsten Teil erfahrt ihr, was wir mitgenommen haben und wie wir unsere Reisekosten kalkuliert haben.

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