Unbeauftragte Werbung. Alles hier erwähnte wurde selber gekauft.
Ich war auf einem Stoffmarkt, das zweite Mal. Am allerletzten Stand – Mann und Kinder waren schon unterwegs gen Auto – wurde ich doch noch mal neugierig. Nicht Meter, Coupon oder sonstiges, sondern pro Stück 6 Euro. Kann also alles Bedeuten, Abzocke oder Schnäppchen. In meinem Fall letzteres, da ich zwei wirklich wunderschöne Blumenstoffe gefunden habe, jeweils weit über einen Meter in der Länge und zwar nicht in der Originalbreite, dennoch mindestens 1,20 m, so dass man ordentlich was daraus Nähen kann.
Vor allem das folgende Stöffchen hat es mir so angetan, dass ich mich abends gleich auf die Suche nach einem Schnittmuster gemacht habe.
Das Schmittmuster
Zum Glück gab es bei makerist gerade ein 2 €-Aktion, denn meine Schnitte passten alle nicht so wirklich zu dem zarten Stoff. Fündig geworden bin ich beim Schnittmuster „Last Minute Kleid“ von the Couture. Last Minute hörte sich schon mal gut an, ich bin ja eher die Schnellnäherin, die einfache Schnitte mag. Gefallen hat mir außerdem, dass man das Kleid je nach Stoff, und ob mit oder ohne Gürtel, lässig oder Schick vernähen kann.
Der Schnitt selber ist wirklich easy: Keine extra Ärmel, leichte A-Linie. Also eigentlich nur Vorder- und Rückteil aufeinander legen und zusammen nähen. Die Anleitung ist eine Schritt für Schritt Anleitung und damit definitiv anfängertauglich. Alle wichtigen Angaben wie Maße, Stoffverbrauch etc. sind enthalten. Der Schnitt selber ist quasi per Hand gezeichnet und ohne Nahtzugabe, das mag ich persönlich ja nicht so gerne.
Vom Kleid zur Bluse
Ich habe den Stoff zugeschnitten, war ganz begeistert, dass sogar noch ein Bindegürtel dabei rum kommen würde, halte mir das Teil an, um zu schauen, ob die Länge halbwegs stimmt und denke „neeeeeeiiiin, das kann never ever ein Kleid werden“. Der Stoff ist definitiv so transparent, dass man den Schlüppi drunter sehen könnte. BH farblich passend geht ja noch. Aber Unterhose? Auf gar keinen Fall. Habe mich also ordentlich geärgert – vor allem machste mit dem gekürzten Stoff dann ja auch nichts gescheites mehr – und dann entschlossen, dass man eine Bluse eh viel öfter tragen kann. Habe den Schnitt also auf Blusenlänge gekürzt – die glücklicherweise im Schnittmuster schon eingezeichnet ist – und los.
Was sonst noch schief ging
Ich nähe ja eh nie die perfekten Kleidungsstücke (deshalb verschenke ich übrigens auch ungern selbst Genähtes). Meine Nähte sehen selten wirklich schön aus und Nahtauftrennen gehört irgendwie auch dazu. Bei der Bluse war ich aber echt genervt, denn man muss wirklich sagen: Einfacher geht’s nicht. Also eigentlich sollte das Teil in 1,5 bis 2 Stunden fertig sein. Nicht so bei mir. Irgendwie habe ich den Beleg falsch zugeschnitten, viel zu kurz. Gut, dass ich noch genug Stoff über hatte. Also neue Belege geschnitten, dieses Mal extra etwas länger. Tja, zu lang leider, jetzt kräuselt es sich innen etwas.
Dann wollte ich den Halsbeleg festnähen. habe sogar gebügelt, damit alles schön innen ist. Pustekuchen. Irgendwie wollte das feine Stöffchen immer wieder raus. Jetzt sieht’s so aus.
Was noch? Die Rundungen beim Saum habe ich überhaupt nicht hinbekommen, auch hier habe ich jetzt leicht überlappenden Stoff.
Im übrigen ist mir beim Saum umnähen auch noch direkt am Anfang die Unterfadenspule leer gegangen, ich war aber so im Fluss, dass ich es nicht gemerkt habe, also nochmal das Ganze. Habe ja schließlich Zeit genug….
Und zu guter Letzt?
Ja, sie hat etliche kleine Macken meine Bluse, aber angezogen sieht sie doch ganz cool aus, oder? Und mal ehrlich, wem – der’s nicht weiß – fallen die ganzen Macken schon auf? Ich mag sie auf jeden Fall jetzt schon.
Den Schnitt werde ich sicherlich nochmal nähen, da er eigentlich wirklich einfach ist viele Gestaltungsmöglichkeiten bietet.
Und damit verlinke ich jetzt man zu meiner ersten Linkparty: Nämlich „Du für Dich am Donnerstag“ von Nähfrosch